FRAGEN Seminar 3,
Dr. Jennifer von Luckner
Die Lebenserwartung nach der Diagnose HCM ist sehr variabel. Im Durchschnitt liegt sie bei 15-18 Monaten. Allerdings muss man beachten, dass das der Durchschnitt ist, ein großer Anteil liegt also darunter, ein weiterer aber auch deutlich darüber. Dies ist auch abhängig von der Schwere des Befundes bei Diagnosestellung (sind die Herzwände “nur” leicht verdickt und sonst sind keine Veränderungen am Herzen vorhanden oder sind die Vorkammern des Herzens bereits deutlich erweitert?). Ich habe Katzen gesehen, die fünf Jahre und länger mit ihrer Erkrankung gelebt haben, und auch einige, die letztendlich im Alter an einer ganz anderen Erkrankung gestorben sind.
Ja, wenn der Test negativ ist, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit keine schwerwiegende Herzerkrankung vor. Die Echokardiographie ist allerdings der sicherere Test.
Wurde sowohl im Vortrag behandelt als auch bereits beantwortet: Ja, unbedingt. Insbesondere Schilddrüsenüberfunktion und Bluthochdruck müssen überprüft werden.
Wenn man so will, ist es das vermutlich. Ein Immunsystem, dass das Feline Coronavirus nicht eliminiert plus eins, dass zulässt, dass das mutierte Virus sich im Körper verbreiten kann. Ob dies eine allgemeine Immunschwäche oder eine spezifische, die nur das Feline Coronavirus betrifft, ist, das ist unbekannt.
Ja, diese Kärtchen gibt es noch. Sie sind aber nicht immer einfach abzulesen. Fängt das Blut auf dem Testfeld des Kärtchens an, zu agglutinieren (man sieht kleine Krümmelchen), dann ist das Testfeld positiv (die Blutgruppe, die es dann ist, steht neben dem Kästchen). Leichter ablesbar und damit sicherer sind die Testsysteme von Alvedia (Quicktest). Sie benötigen allerdings mehr Blut, so dass die Nutzung von Nabelschnurblut schwierig ist.
08 : 55 – 14 : 30 Uhr
Hauptprogramm
Antworten von Dr. Wiebke Rubel | MSD Tiergesundheit
Es gibt sehr viele Studien, die sich mit genau dieser Frage auseinandersetzen. Die StIKo Vet schaut sich diese Studien an und basierend auf diesen Erkenntnissen werden die Impfempfehlungen aktualisiert. Mittlerweile geht man davon aus, dass bei einigen Tieren noch deutlich über die 12. LW hinaus hohe Titer an maternalen Antikörpern bestehen können, die in der Folge auch ggf. den Impferfolg beeinflussen können. Daher empfiehlt die StIKo Vet bei folgenden Krankheiten eine zusätzliche Impfung in der 16. LW: FHV (R), FCV (C), Panleukopenie (P). In der Regel sind ab der 20 Lebenswoche keine maternalen Antikörper mehr zu erwarten. Sinnvoll zu impfen ist laut StIKo Vet folgendes Schema:
8., 12., 16. LW: FHV (R), FCV (C), Panleukopenie (P)
15. LM: FHV (R), FCV (C), Panleukopenie (P)
Das hängt sehr individuell vom verwendeten Impfstoff ab sowie der Erkrankung, gegen die der jeweilige Impfstoff schützen soll.
Eine Erregerausscheidung kann über wenige Tage nach der Impfung bis hin zu mehreren Wochen anhalten, auch dies ist abhängig vom verwendeten Impfstoff. Genaue Angaben finden sich in der jeweiligen Fachinformation zu dem angewandten Impfstoff.
Eine als „Impfreaktion“ bezeichnete Symptomatik meint in der Regel eine kurze Zeit nach der Impfung auftretende Klinik. Das kann wenige Minuten nach Verabreichung der Impfung oder binnen weniger Tage nach Impfung bedeuten.
Hier gibt es unterschiedliche Studien, in etwa treten bei 1-4 von 10.000 geimpften Katzen diese FISS (Feline Injection Side Sarcoma) auf, wobei hier auch andere Injektionen und adjuvansfreie Impfungen mit einberechnet sind. Diese Tumoren sind nahezu immer bösartig und zeigen in 10-28% der Fälle eine Metastasierung.
In diesem Fall spielen die maternalen Antikörper bei der 2. Impfung keine Rolle mehr, da die Katze dann bereits über 20 Wochen alt ist. Damit ist die erneute Immunisierung im Abstand von 3-4 Wochen, wie sie bei der Grundimmunisierung junger Kitten empfohlen wird nicht notwendig. Bei dem „adulten“ Tier muss bei den meisten Impfstoffen, die gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche schützen, dann keine erneute GI mit 2 Impfungen im Abstand von 3-4 w durchgeführt werden. Ihre Tierärztin hat in diesem Fall also berechtigt dazu angeraten erst nach 1 Jahr erneut den Impfschutz aufzufrischen.
Studien über mehrere Generationen mit gleichen Aufzuchtbedingungen etc. und einer ungeimpften Vergleichsgruppe ähnlicher Haltungsbedingungen sind nahezu unmöglich zu generieren. Es sind derzeit keine „Langzeiteffekte“ bei den gängigen Katzenimpfungen bekannt.
Die Tiere sollten am Tag der Impfung gesund sein und keine aktive Infektion durchmachen. Hat ein ungeimpftes Tier in der Vergangenheit bereits eine Infektion durchgemacht, so ist dennoch eine Impfung anzuraten.
Die StIKo Vet empfiehlt mittlerweile eine zusätzliche 3. Impfung in der 16. Lebenswoche bei Katzenseuche und Katzenschnupfen.
Möglicherweise spielt hier eine genetische Komponente eine Rolle, sollte ein Verwandtschaftsgrad zwischen den Kitten bestehen. Weiterhin wäre denkbar, dass in eine bestehende aktive Infektion der Würfe geimpft worden ist, weshalb alle Tiere so deutlich auf die Impfung reagierten. Dies könnte zusätzlich erklären, warum das Kitten unter AB keine Impfreaktion zeigte.
Bei Handaufzuchten sollte sichergestellt werden, dass auch diese innerhalb der ersten Lebensstunden Kolostrum aufnehmen. Sowohl im Haustierfachgeschäft oder auch beim Tierarzt kann man versuchen dies zu beziehen.
Viele Impfstoffe sind nicht zur Anwendung während der Trächtigkeit oder Säugezeit zugelassen. Besser ist die Mutter vor der Belegung zu immunisieren und sicherzustellen, dass der Impfschutz noch aktuell ist.
Aktuell sind zwei Varianten für die Fellfarbe Gold bei der Sibirischen Katze, Kurilen Bobtail und Toy Bob beschrieben: Sunshine (wbSib) und extreme Sunshine (wbeSib). Der Erbgang erfolgt nach der allelischen Reihe: N > wbeSib > wbSib.
Ist eine Katze Träger für beide Varianten zeigt sie nach aktuellem Kenntnisstand den Phänotyp von extreme Sunshine.
Antworten von Katja Schirl | Laboklin
Für die einzelnen Gentests finden Sie auf unserer Homepage jeweils Infotexte, in denen die Erbkrankheiten und Fellfarben erklärt werden.
Leider gibt es anders als beim Hund („Die Genetik der Fellfarben beim Hund“ – Kynos Verlag) noch kein deutschsprachiges Standardwerk zur Fellfarbgenetik bei der Katze. Sicher lassen sich auch aus dem Hundebuch sehr viele grundlegende Fragen z.B. zur Vererbung nach Mendelschen Regeln beantworten, dennoch weichen einige Farben und deren Entstehung bei Hund und Katze deutlich voneinander ab.
Wie beim Eumelanin existieren auch für das Phäomelanin unterschiedliche Farbvarianten. Der Farbton kann farbintensiver sein („gold“) oder stark aufgehellt („silber“). Da die Farbverdünnung unabhängig von diesen Modifikationen ist, kann die Dilution sich auf alle Varianten auswirken. Üblicherweise spricht man von der Fellfarbe Gold aber bei Vorliegen des Wideband-Faktors und der damit einhergehenden Ausweitung der Phäomelaninbande des Einzelhaars, sodass die Katze rötlich-gold erscheint.
Als dominantes Merkmal prägt sich Ticked immer aus, wenn die Katze reinerbig oder mischerbig für eine der Ticked-verursachenden Varianten (TiCK und TiA) ist und den Genotyp A/- für Agouti aufweist. Eine Mackerel oder Blotched Tabby Katze kann Ticked nicht „versteckt“ tragen, ohne es auszuprägen. Eine a/a-Katze kann aber die genetische Anlage für Ticked tragen, ohne es selbst auszuprägen, da am Agouti-Genort festgelegt ist, dass keine Fellzeichnung ausgeprägt wird. Bei einer Verpaarung mit einer A/a- oder A/A-Katze können dann Ticked-Kitten entstehen.
Aktuell sind zwei Varianten für die Fellfarbe Gold bei der Sibirischen Katze, Kurilen Bobtail und Toy Bob beschrieben: Sunshine (wbSib) und extreme Sunshine (wbeSib). Der Erbgang erfolgt nach der allelischen Reihe: N > wbeSib > wbSib.
Ist eine Katze Träger für beide Varianten zeigt sie nach aktuellem Kenntnisstand den Phänotyp von extreme Sunshine.
Leider gibt es auf diesem Gebiet noch Forschungsbedarf und die verursachende Variante konnte bisher noch nicht identifiziert werden. Sobald die für einen Gentest nötigen Forschungsergebnisse vorliegen, bemühen wir uns um die Bereitstellung eines Gentests.
Unter Melanismus versteht man eine dunkle Pigmentierung von Fell, Haut oder Schuppen, die nicht nur bei Katzen auftritt. Melanismus kann in verschiedenen Formen auftreten und beispielsweise eine völlige Verdunkelung umfassen, wird teilweise aber auch verwendet, wenn ein Tier neue oder ausgeweitete dunkle Zeichnungselemente hat. Welche Zeichnung bei der Katze als „melanistisch“ bezeichnet wird, ist also vor allem eine Frage der Begriffsdefinition. Eine völlig schwarze Katze hat üblicherweise den Genotyp B/- für die Fellfarbe Braun, D/- für die Farbverdünnung (Dilution), a/a für Agouti, C/- für Colourpoint und w/w für Weißscheckung/Dominant White, sowie kein Rot. Zusätzlich können weitere genetische und nicht-genetische Faktoren die Fellfarbe beeinflussen.
Leider gibt es auf diesem Gebiet noch Forschungsbedarf und die verursachende Variante konnte bisher noch nicht identifiziert werden. Sobald die für einen Gentest nötigen Forschungsergebnisse vorliegen, bemühen wir uns um die Bereitstellung eines Gentests.
Nein, aktuell ist nur die Farbverdünnung (Dilution) selbst testbar.
Anhand der Beschreibung ist von folgenden Genotypen auszugehen:
Mutter: b/bl (Braunvariante), d/d (Dilution), cs/cb (Colourpint); Vater: B/bl (Braunvariante), D/d (Dilution), C/cs (Colourpoint).
Mögliche Genotypen für das Kitten (blue solid):
B/b oder B/bl (Braunvariante, bedeutet das Kitten trägt nicht automatisch cinnamon)
d/d (Dilution), C/cs oder C/cb (Colourpoint, bedeutet das Kitten trägt die Siam- oder Burmavariante).
Mink kann nicht getragen werden, da es sich um den Mischtyp von cs und cb handelt.
Für eine solche Färbung können verschiedene Ursachen infrage kommen, die mit den aktuell verfügbaren Gentests nicht abgeklärt werden können. Es gibt Beschreibungen dieses Phänomens und angenommen wird eine polygene Vererbung, was bedeutet, dass mehrere Gene an der Ausbildung des Phänotyps beteiligt sind. Außerdem sind auch externe Faktoren als Auslöser denkbar. Zu diesen gehören vor allem physikalisch-chemische Faktoren, die Fellpflege, die Ernährung und der Allgemeinzustand der Katze. All diese und weitere Faktoren haben Auswirkungen auf die Ausprägung der Farbe und sind nicht an eine genetische Variante gebunden.
Ein N/N-Ergebnis auf einem Genetikbefund von Laboklin bedeutet immer, dass die getestete Variante nicht gefunden wurde. Bei rassespezifischen Gentests ist zu erwarten, dass der Test in anderen Rassen den Genotyp N/N anzeigt, da die Variante in anderen Rassen normalerweise nicht vorkommt. Da bei der Maine Coon höchstwahrscheinlich eine andere Variante für die goldene Fellfarbe verantwortlich ist, ist der Sunshine-Test für diese Rasse nicht geeignet, um die goldene Fellfarbe zu bestimmen.
Da bei der Maine Coon höchstwahrscheinlich eine noch nicht identifizierte Variante für die goldene Fellfarbe verantwortlich ist, sind die genannten Tests zur Bestimmung der Fellfarbe Gold nicht geeignet.
Nein, aktuell ist nur die Farbverdünnung (Dilution) selbst testbar. Für den Dilute Modifier steht noch kein Gentest zur Verfügung.
Antworten von Dr. Nicole Stieger | Laboklin
Vielen Dank für Ihre Frage.
Wie erwähnt gibt es verschiedene Gründe für eine Erhöhung des Kreatinins.
Im Endeffekt hat jede Katze ihren “eigenen ” Kreatininwert, der sowohl von der Muskelmasse, als auch von der Rasse abhängig sein kann (Stichwort Heilige Birma). Der Wert kann daher auch mal höher sein, ohne, dass eine Niereninsuffizienz vorliegen muss. Wichtig ist ja – und das wurde hier ja gemacht-, dass die Nierenwerte regelmäßig überprüft werden, um rechtzeitig eine Änderung zu sehen (was ich als “Kreatinin-Trending” bezeichnet habe). Wichtig ist auch, dass der Kreatininwert immer auch im Zusammenhang mit der Muskelmasse gesehen wird. Denn wenn ein Tier an Gewicht verliert, kann ein gleichbleibender Wert auch schon einen Hinweis für eine Nierenerkrankung sein.
Man kann ja auch zusätzlich immer noch eine Harnuntersuchung machen, die eine Nierenerkrankung früh anzeigt bzw. zeigt, ob der Kreatininwert wirklich aufgrund einer (beginnenden) Nierenerkrankung erhöht ist oder nicht.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Frage damit beantworten.
Antworten von Dr. Anne Kinast-Dörries | Vet-Concept
Zur Fütterung von kommerziell vertriebenen Frostmäusen kann ich leider keine Erfahrung beitragen. Im Allgemeinen ist bei rohen Fleischwaren, die zwischenzeitlich gefroren werden, ein erhöhtes mikrobielles Risiko zu berücksichtigen. Bei Katzen mit Erkrankungen, Immunstörungen und bei Jungtieren sollte man vorsichtig sein.
Ein bedarfsdeckendes Feuchtfutter ist auf jeden Fall die beste Option für Katzen mit Harnwegsproblemen und wenn nicht genügend Wasser über andere Quellen aufgenommen wird. Passendes Trockenfutter als Leckerli zu geben ist natürlich auch möglich und eine gute Option, um mit den Nährstoffen zeitgleich Vitamine und Spurenelemente zu ergänzen.